Was bedeutet Bagasse und wie wird daraus biologisch abbaubares Einweggeschirr hergestellt?
Bagasse bezeichnet die Fasern des Zuckerrohrs, die nach der Zuckerproduktion übrigbleiben. Zuckerrohr gehört zur Familie der Süßgräser und wächst, ähnlich wie Bambus, sehr schnell. Während Bäume Jahrzehnte zum Wachsen brauchen, benötigt Zuckerrohr nur wenige Monate, um bis zu 6 Meter zu erreichen. Diese schnelle Wachstumsrate macht Zuckerrohr zu einem wirtschaftlich effizienten und relativ kostengünstigen Bio-Rohstoff.
Zuckerrohr stellt global den bedeutendsten Rohstoff für die Zuckergewinnung dar. Für den Zuckergewinnungsprozess wird das Zuckerrohr gewalzt und gepresst, um den Zuckerhaltigen Saft zu extrahieren. Als Nebenprodukt verbleibt der faserige Teil, die Bagasse. Aus 100 Tonnen Zuckerrohr entstehen ungefähr 10 Tonnen Zucker und 34 Tonnen Bagasse. Normalerweise würde die Bagasse als Abfall verbrannt, doch für die Herstellung von Bio-Einweggeschirr werden gerade diese robusten Fasern genutzt. Das vermeidet Abfall und schont Ressourcen. Die Bagassefasern werden mit Wasser und natürlichen Bindemitteln zu einem gleichmäßigen Brei zermahlen, verarbeitet und in verschiedene Formen gepresst. Das Resultat sind Teller, Lunchboxen, Hamburgerboxen oder Becher, die vollständig aus Pflanzenbestandteilen bestehen und daher vollständig kompostierbar sind. Je nachdem, ob die Bagasse gebleicht wird oder nicht, ergibt sich ein strahlend weißes oder ein natürlich braunes Endprodukt.
Die Vorteile von Bio-Verpackungen aus Zuckerrohr sind vielfältig:
• Sie sind leicht und dennoch sehr stabil, selbst für schwere Speisen geeignet.
• Sie sind wasser-, öl- und fettresistent und eignen sich sowohl für die Mikrowelle als auch für den Kühlschrank.
• Sie sind hitzebeständig bis 100 °C.
• Sie sind kompostierbar gemäß EN 13432.
• Sie sparen Platz im Lager, da sie stapelbar sind.